Baustellenführung 2.Rhein-Eisenbahnbrücke, Basel-Ost
Der NQV Breite-Lehenmatt organisierte am 21.10.2010 einen einstündigen Rundgang hinter den Abschrankungen der komplexen Brückenbaustelle am Birsköpfli.
Herr Markus Ulrich, Gesamtprojektleiter SBB dieser Baustelle, erklärte vor dem Rundgang den geschichtlichen Abriss, den Ablauf und die Bauweise der neuen Eisenbahnbrücke.
Im Jahre 1869 zog man drei Möglichkeiten der Rheinüberquerung in Betracht: 1. bei der Wettsteinbrücke, 2. beim St. Albantor, oder 3. bei der Breite. Erst im 1874 wurde die erste eingleisige Fachwerkbrücke in Betrieb genommen. Infolge der zunehmenden Benutzung durch den internationalen Bahnverkehr baute man 1959-1962 einen Ersatz des Überbaus mit einer zweigleisigen Kastenkonstruktion. Dann folgten 1991 verschiedene Vorprojekte der 2. Rheinbrücke. Schliesslich einigte man sich auf die Stahlbeton-Freivorbaubrücke mit zwei Stützpfeilern. Dieses Projekt wurde dann im Jahr 1995 ausgearbeitet. Im Nov 2009 setzte man den ersten Spatenstich. Man rechnet mit der Fertigstellung bis Ende 2012.
Zur Vorbereitung des 1. Stützpfeilers auf der Südseite wurde das Rheinbett durch Spundwände trockengelegt. Dann folgte die mehrere Meter tiefe Ausgrabung unter das Flussbett für die vierfache Verankerung des Brückenpfeilers. Nach dessen Fertigstellung baut man den zweiten Stützpfeiler auf der Nordseite. Wenn beide Stützpfeiler stehen, werden gleichzeitig beidseitig an jedem Stützpfeiler die Betonelemente der Brücke elementweise hinzugefügt und mit Stahlseilen vorgespannt, sodass die Konstruktion im Gleichgewicht bleibt. Diese Brückenteile müssen sich in der Mitte genau treffen. Während der ganzen Bauzeit rollen gleichzeitig die internationalen Personen- und Güterzüge über die alte Brücke.
Blick hinab auf zwei der vier runden 7 Meter tiefen Löcher, die mit armiertem Eisenbeton aufgefüllt werden zur Verankerung der Brücke im felsigen Untergrund. Für diesen Brückenbau benötigt die Baufirma schwindelfreie Spezialisten, welche mit den modernsten Werkzeugen und Maschinen umgehen können. Auf der Baustelle arbeiten zwischen 20 und 30 Personen.
Foto/Text: Ursula Brückner