Besuch im Vogelreservat Schänzli
Am 7. Mai 2009 führte Herr Spiess durch ein verlassenes, wildes und umzäuntes 2,5 ha grosses Naturreservat hinter dem Schänzli. Ursprünglich gehörte dieses Gebiet zu Christoph Merians Garten, wovon heute nur noch einzelne der 170 jährigen Bäume erhalten sind.
Dieses Naturreservat an der Birs gehört seit 1933 dem Tierschutz beider Basel. Bei der Begehung vernahmen wir ein Klagelied, dieser unersetzlichen Auenlandschaft an der Birs, welche leider 1975 zu 2/3 dem Autobahnbau zum Opfer fiel. Herr Spiess berichtete, dass allmählich gewisse seltene Vogelarten, bzw. der Pirol, die Nachtigall, der Wiedehopf etc. durch den Lärm der Zivilisation verschwunden sind. Heute kann man den Pirol nur noch in den Grasmatten des Kaiserstuhls beobachten.
Er zeigte uns eine Serie beschrifteter Vogelnester, welche er seit über 40 Jahren gesammelt hatte. Viele der selbstgebauten Brutkästen, bleiben heute unbewohnt leer. Die Nester werden oft von Eichhörnchen, Eichelhähern oder Rabenkrähen vorzeitig geplündert. Es ist Herrn Spiess ein Anliegen auch für Kleinlebewesen einen Lebensraum zu schaffen, deswegen bleibt das Holz der umgefallenen Bäume am Boden liegen, welche den Amseln Zaunkönigen, Mardern, Mäusen und Igeln als Unterschlupf dienen. Wir besichtigen ein selbstgebautes „Insektenhotel“ als Brutstätte für Käfer und Wildbienen, welches er mit Maschendraht vor Fressfeinden geschützt hat. Nahebei befinden sich ein Holzhäuschen und eine als Bunker getarnte Beobachtungsstation, worin er täglich die Besuche der Vögel und die Veränderungen der Natur registriert. Der selbstgebaute leicht erhöhte Teich dient als Vogeltränke und Libellenlaichplatz. Es kommen dort in kurzen zeitlichen Abständen verschiedene Meisenarten, Zaunkönige und Spechte vorbei. Die Birs wird bald renaturiert. Der Vertrag mit der Reitbahn Schänzli läuft 2012 ab. Was dann mit dem angrenzenden Vogelreservat passieren wird, weiss noch niemand.
Die Auenlandschaft des Vogelreservates
Links: Tierschutz beider Basel -> Projekte -> Vogelreservat
Foto/Text: Ursula Brückner