Lärmemissionen an den Tramlinien 3 und 14

Informationsanlass der BVB vom 30.6.2010 zu störendem Tramlärm

Die beiden Neutralen Quartiervereine Breite-Lehenmatt und St. Alban-Gellert veranstalteten einen Informationsabend zu diesem Thema in der Mensa des Freien Gymnasiums. Red und Antwort standen der Direktor der Basler Verkehrsbetriebe Herr Urs Hanselmann, Herr Marcel Kuttler (Leiter der Fahrzeuge), und Herr Häfliger.

Informationsveranstaltung BVB

Bei der Linie 14 kritisierten die Anwohner die lästigen lauten, tiefen und schnarrenden „Vuvuzela- artigen“ Bremsgeräusche bei Anhängern am Karl-Barth Platz und weiteren Haltestellen. Betroffen davon sind 70 Anhänger, welche zum Teil auf Niederflur nachgerüstet worden sind. Nach mehren Analysen kamen die Techniker zum Schluss, dass das Bremssystem, gemäss der Zeichnung (Bremsscheibe, Trommelbelege) diese Geräusche verursacht. Seit Jahresbeginn wurden einige dieser Anhänger verbessert, was einen zusätzlichen Kostenkredit von ca. CHF von 50'000.- und CHF 350'000.- an Engineering im Grossen Rat erfordert.

Bremssystem BVB-Anänger

Die Bremsaufhängung wird versteift und fixiert. Man verstärkt das Joch des Bremsquerträgers und versieht es mit Dämpfelementen. Inskünftig werden in der Nacht keine solchen Fahrzeuge mehr eingesetzt. Die lauteste Kategorie der Anhänger wurde bis zur Sanierung aus dem Betrieb genommen. Eine Lösung der Lärmproblematik durch Drosselung der Fahrgeschwindigkeit auf den sensiblen Streckenabschnitten wurde ausgeschlossen, da dies mehr Tramzüge erfordern würde um die gleiche Transportkapazität zu gewährleisten. Dies würde den Fahrbetrieb verteuern.

Das Quietschen in engen Kurven möchte man beim 14er in Pratteln, an der St. Alban-Anlage/ Hardstrasse, der 3er Schlaufe in Birsfelden und bei andern Tramlinien ausmerzen. Diese Geräusche entstehen beim äusseren Rad bei starrer Achse bei grossen Ansteuerwinkeln in engen Kurven. Diesen Lärm möchte man mit stationären Kurvenschmieranlagen im Gleisunterbau und mit Spurkranzschmierungen an den Fahrzeugen und den gleichzeitig aufgeschraubten Schallabsorbern verhindern. Störende Lärmemissionen und deren Empfindung ändern sich laufend nach dem Zustand der Witterung.

An der Linie 3, in der Zürcherstrasse nahe der Haltestelle Waldenburgerstrasse, lösen Geleiseerschütterungen durch Rattern und Dröhnen der Tramzüge beängstigende Vibrationen aus, welche dadurch die Geschirrkästen in den Häusern zum Scheppern bringen. Anwohner fragen, ob hier die Geleise auf Hohlräumen gebaut sind. Sie kritisieren, dass bis jetzt die BVB noch nie auf mehrmalige vorausgegangene schriftliche Reklamationen eingegangen ist. Seit langem schon wünscht man sich eine Dämpfung dieser Geleise. Herr Hanselmann bedauert diesen Umstand und beschwichtigt, dass nur eine Räderschleifmaschine existiert, und dass die Geleise dort erst nach 40 Jahren Betriebsdauer ausgewechselt werden. Er verspricht aber auf der Linie 3 und 14 die Anschaffung neuer Tramzüge. Die Hälfte davon wird im Herbst 2010 ausgeschrieben, welche zuvor noch evaluiert werden muss. Im 2011 sollte die Zuschlagserteilung stattfinden. Man rechnet im 2012/ 2013/ 2014 mit 28 dieser neuen geräuscharmen Niederflurtramzügen. Zur Auswahl stehen von Siemens der „ Avenio“, von Stadler die „Variobahn“ und von Bombardier der „Flexity“. Also gedulden wir uns noch auf diese neuen Tramzüge.

Foto/Text: Ursula Brückner

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