Das Bleichen von Leinentüchern in der Breite
Industrielles Waschen und Bleichen zur Herstellung von Papier und Textielien
Die mehrere Meter langen Leinentücher wurden zu losen Ballen gerollt und in einem Bottich gewässert. Über das aufgerollte Tuch wurde ein anderes Tuch gelegt, das sogenante Äschtuch oder Büüklaaken. Darauf wurd Stroh ausgebreitet und Asche darüber gestreut. Mit kochendem Wasser wurde der Sud übergossen. Beim Abkühlen entstand eine Kalilauge, ähnlich dem später bekannten Soda. Nach Ablaufenlassen des Wassers wurde dieser Vorgang mehrer Male wiederholt. Die nassen und schweren Leinenballen wurden zur Bleichwiese gekarrt und dort ausgebreitet, mit kleinen Holzpflöcken befestigt und gespannt. Das Tuch musste immer wieder gewässert werden, denn durch das sonnenlicht wurden die Wassermoleküle in Waserstoffsuperoxyd und Ozon gespalten, was schliesslich zum Bleichen führte. Es musste natürlich darauf geachtet werden, dass die Wäsche nicht wieder verschmutzt wurde. Vom Anbau des Flachses bis zum fertig gebleichten Tuch dauerte es oft bis zu zwei Jahren.
Die rohen Tücher werden in Ballen antransportiert und auf dem Rasen gebleicht
(Männerarbeit).
Bearbeitung mit kochendem Sud.
Strecken der Leinentücher mit rollenden und fliegenden Kugeln.
Lage der Bleiche 1854
Es wird gesagt, der Name "Breite" komme von der Bleiche, wo die Tücher grossflächig ausgebreitet wurden. Siehe auch Wikipedia zu diesem Thema.
Bilder von Benny Schweizer und Text von Theres Hammel